Auf der Suche nach einem Bürojob

Direkt nach dem Verkauf der Bertha zogen Julius und ich direkt im sich nebenan befindlichen Shiralee ein, wo zwar kein Bett in einem Dorm mehr erhältlich war, dafür aber ein Doppelzimmer für 56 Dollar (mit zwei getrennten Betten wohlgemerkt :-P). Leider war für die nächsten Tage kein Platz mehr frei, so dass ich mich an diesem Tag auf dem Weg machte eine Unterkunft für die nächsten Tage zu finden. Meine erste Wahl das „One World Backpackers“, welches ich ja bei der Verteilung unserer Anzeigen als meinen Favoriten ausfindig machte, hatte leider erst ab dem kommenden Montag wieder einen Platz. Da ich aber nun länger in Perth bleiben wollte und hier auch mal wieder arbeiten wollte, buchte ich mich dann ab Montag ein. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken würde ich von Freitag bis Montag ins „Crown“ ziehen, ein hotelähnliches Hostel. Eher unpersönlich, aber sehr sauber und geräumige Zimmer. Den Vortag vor meinem Umzug konnte ich nun aber dafür aufbringen endlich auch einen Job zu suchen. Julius hatte ja bereits einen Job im Cafe und auch wenn Anna-Lena’s Probearbeiten im Restaurant nicht von Erfolg gekrönt war, so konnte sie zumindest gegen Free Accomodation im Hostel arbeiten. Nun war es also mein Job etwas zu finden. Somit verbrachte ich den größtenteil des Donnerstags in der Bibliothek und überarbeitete meinen Lebenslauf. Außerdem schrieb ich meinen ersten „Cover Letter“ in Englisch, welchem unserem deutschen Anschreiben entspricht. Ich hatte es mir zur Aufgabe gemacht mich bei den diversen Jobagenturen der Stadt zu registrieren. Zwar hätte ich vermutlich auch schnell einen herkömmlichen Backpackerjob bekommen können (wenn es derzeit einen Ort in Australien gibt wo es sprichwörtlich einfach ist, dann dürfte das wohl Perth sein), aber ich hatte mir nun in den Kopf gesetzt einen anspruchsvollern Job zu finden, der sich auch später besser in meinem Lebenslauf macht wenn ich mich für einen erneuten Officejob bewerbe.

Aber das schönste meiner gesamten Reise passierte dann am Abend 🙂 Denn an diesem Abend bekam ausnahmsweise mal nicht ich mich mit Anna-Lena oder Julius in die Haare, sondern sich die beiden untereinander. Schön, dass ich nicht der Einzige bin der sich nach 28 Jahren ursprünglich zur Zicke entwickelt hat. 😛

Nachdem ich Freitags ins Crown umgezogen bin (und dabei auch noch auf der Trepppe gestürzt bin), habe ich mir noch von einer Bibliotheksangestellten mein CoverLetter checken lassen. Nach ein paar wenigen Korrekturen und einer längeren Druckphase machte ich mich mit meinen Mappen nun auf zu den Job Agencies. Da ich nicht alle Firmen vor dem Wochenende schaffte, besuchte ich die anderen Agenturen erst am Montag.Hier die Liste der glücklichen Gewinner:

– CareerPeople
– ChoiceOne
– ForresterManns
– GemRecruitment
– Integrated
– IPA Personnel
– Job Hudson
– Job Kelly Services Australia
– Talent International
– Temp Team and Active Selection

Die Reaktionen bei den verschiedenen Agenturen waren unterschiedlich. Während ich zum Beispiel bei Hudson und TempTeam sofort zu einem Interview geladen wurde, bekam ich bei Integrated und CareerPeople erst einen Termin zu einem späteren Zeitpunkt. Sowohl bei TempTeam, als auch bei Integrated (23.10) und CareerPeople (31.10 um 14.30 Uhr) musste man sich darüber hinaus mit diversen Tests rumschlagen, zum Beispiel Speed-Typing, sowie die Überprüfung von Word und Excel Kenntnissen. Teilweise dauerten die Tests bis zu 4 Stunden.Ich habe aber alle überdurchschnittlicht gut abgeschnitten wie man mir anschliessend mitteilte. Andere Agencies hingegen nahmen nur meine Unterlagen entgegen und man hörte nicht mehr allzu viel von diesen anschliessend. Ein Jobangebot bekam ich aber in den ersten paar Tagen von keinem der Firmen. Soviel also erstmals zu meiner Suche nach einem Bürojob.

Alledings war ich auch schon an den Vortagen wo wir noch die Bertha hatten, nicht ganz untätig. So hatte ich noch einen speziellen kleinen Wunsch. Ich machte mich auf nach Subiaco, einem weiteren Viertel von Perth. Hier befand sich das Theater indem die nächsten Woche das Musical „Rent“ aufgeführt werden sollte. Und so dachte ich mir: Was könnte mir besseres passieren als eventuell irgendeine Art von Job in diesem Theater zu bekommen. Nach dem Motto „Mittendrin statt nur dabei“. Aber auch hier hörte ich nie wieder was zurück nachdem ich meinen Lebenslauf eingereicht hatte. Was man wissen sollte: Gerade in Australien ist es wichtig immer am Ball zu bleiben. Andauerndes Nachfragen gehört hier zum Tagesgeschäft. Dies habe ich mal wieder nicht gemacht. Warum erfahren wir später im nächsten Kapitel.

Ansonsten hatte ich noch diverse Angebote einer Backpackeragentuer, dessen Jobs ich aber alle ablehnte. Mein Fokus lag da halt noch auf einen Bürojob.

Und wer denkt die Bertha war nun für uns abgehakt, der hat die Rechnung ohne Franz und Simone gemacht. Denn die gute Anna-Lena hatte von Franz einen Anruf bekommen. Sie wären rund 50 Kilometer von Perth entfernt und die Bertha würde nicht mehr gehen. Helfen konnten wir zwar nicht, aber Franz konnte sich scheinbar ein wenig Luft machen. Tut mir zwar leid, aber woher sollten wir das wissen?!?!

Das erste richtige Wochenende in Perth war freizeittechnisch dann nicht unbedingt aufregend. Freitagabend haben wir bei Anna-Lena im Hostel (die Angestellten da haben einen großen Fernseher in ihrem Zimmer) passend „Hostel“ geschaut. Danach sind wir noch ein wenig raus ins Nachtleben. Während ich in die erste Kneipe noch mitgekommen bin (welche mal einen Altersdurchschnitt von über 30 Jahren hatte), sind Julius und Anna-Lena danach noch weiter gezogen. Mir war aber nicht danach und so zog ich einfach durch die Straßen. Denn was in Northbridge am Wochenende abgeht scheint es so kein zweites Mal in Australien zu geben. Ich habe selten so lange Schlangen vor den Clubs und Kneipen gesehen und auch sonst waren die Straßen einfach nur total voll. Ein großes Nachtleben dort in Northbridge. Auch am nächsten Abend bin ich mit Anna-Lena nochmal raus. Diesmal ging es in die Nowak Taverne, einer Kneipe einschliesslich Club. Hat mir ganz gut gefallen, aber da Anna-Lena sich mit der Musik nicht so identifizieren konnte, so dass wir releativ früh weiter sind. Ansonsten habe ich lediglich wieder mal in der Bibliothek abgegammelt, bin mit Anna-Lena Samstags ein wenig durch die City spaziert und habe in meinem Hostel „Crown“ noch einen alten Bekannten wiedergetroffen. Scheinbar ist Perth der Ort des Wiedersehens. Diesmal habe ich den Franzsoen Charles wiedergetroffen, mit dem ich von Darwin vor einiger Zeit ins Arnhem Land aufgebrochen war.

Die letzten Tage mit Bertha!

Der 10 Oktober wird also als der Tag in die Geschicht eingehen, in der uns die Bertha nach Perth gebracht hatte. Das liess sich nun bei einem Block Emu (so ein Billigbier) feiern und so sprachen sich Anna-Lena und ich auch wieder aus. Es war nun wieder alles gut. Erstmal 😉

Und scheinbar hatte sich unsere Pechsträhne verabschiedet, denn wir hatten tatsächlich mal wieder Glück. Die Bahnstrecke zwischen Fremantle und Perth war wegen Wartungsarbeiten einschliesslich Sonntag noch gesperrt. Als Ersatz bot die Bahn nun einen kostenlosen Shuttle-Service Nummer 906 an. Was Besseres konnte uns also nicht passieren 😉 Und es ging weiter. Zumindest für Anna-Lena. Denn diese fand an diesem Tag gleich schon mal zwei Jobs (während ich nur meinen Lebenslauf vorbereitete). Zum einen durfte sie am nächsten Tag in einem italienischen Restaurant in Northbridge (dem Partyviertel von Perth) zum Probe arbeiten kommen und zum anderen hat sie mit dem Bambu direkt ein Hostel gefunden bei dem sie gegen free accomodation arbeiten kann. Somit stand schon fest, dass Anna-Lena bereits am morgigen Freitag aus unserer Bertha ausziehen würde. Ein trauriger Moment. Denn obwohl Julius und Anna-Lena die bis dahin einzigen Travelmates waren mit denen ich mich in die Wolle bekommen hatte, so war es doch auch die tollste Reisezeit. Ich glaube unser größtes Problem war bzw. ist, dass wir uns einfach zu gut verstehen.

Nun stand aber noch eine gemeinsame Sache auf dem Programm. Wir mussten unsere Bertha noch verkaufen. Und so bereiteten wir an diesem Abend und am nächsten Morgen die Verkaufsanzeige vor, die wir später in diversen Hostels und Schwarzen Brettern aushängen wollten. In der Bibliothek konnte man sogar kostenlos drucken sofern man sein eigenes Papier mitbrachte. Somit kauften wir 500 Blatt und druckten sowohl unsere Verkaufsanzeige als auch unsere Lebensläufe in Massen 😉 Julius ging indessen auf Jobsuche und wurde fündig. Auch wenn dieser nur für einen Tag sein sollte. Da er dafür eine schwarze Hose und weißes Hemd benötigte, habe ich Julius am frühen Abend zunächst beim Einkaufen begleitet bevor ich mich anschliessend alleine auf nach Fremantle machte um dort eine alte Bekannte wiederzutreffen 🙂

Bereits die Tage zuvor hatte ich erfahren, dass Michelle, meine erste Reisebegleitung von der Ostküste seit längerer Zeit in Fremantle wäre. Also machte ich mich auf zur „Firestation“ in Fremantle (was übrigens kein Feuerwehrhaus ist, sondern ein herkömmliches mit allerdings sehr alternativen Leuten zu diesem Zeitpunkt 😉 ). Und die Firestation hatte noch eine weitere Überraschung für mich parat. Denn statt Michelle dort anzufinden sitzt auf einmal jemand ganz anderes um die Ecke. Julia aus meiner Darwin Zeit. Die Freude war also umso größer 🙂 Schliesslich kam auch Michelle dazu. Diese hätte ich fast nicht wieder erkannt. Sie trug nun Rasterlocken und hörte nun auf den Namen Bella. Verwirrend das Ganze 😉 Dennoch war es ein cooler Abend mit vielen Erinnerungen 🙂 Blöd war nur der Fußweg zurück zum Campingplatz. 45 Minuten in der Nacht. Gut dass die Firestation eine Free Clothes Ecke hat, wo ich mir kostenlos einen Pullover mitnehmen konnte. Denn es war spürbar kalt geworden in der Nacht.

Da uns der Campingplatz für zwei Leute zu teuer wurde, haben Julius und ich uns entschieden den Campingplatz am Samstag zu verlassen und uns stattdessen näher Richtung Fremantle am Straßenrand zu postieren. Danach nutzten wir die Zeit um Fremantle zu entdecken, indem wir zeitgleich auch dort unsere Anzeigen aufhangen. Fremantle gefällt mir übrigens super. Viel besser als Perth selbst. Als wir dann nach Perth wollten bekam ich einen Anruf von Anna-Lena, dass sie bereits den Anruf eines ersten Interessenten bekommen hatte (wir hatten auf der Anzeige alle Nummern niedergeschrieben). Da wir noch in der Nähe von Bertha waren, ließ ich mir die Nummer von Anna-Lena geben und rief diese zurück. Erst wollten sie (sie heißt ein australisches Päärchen aus Port Headland) sich am nächsten Tag mit uns treffen. Dann bekam ich aber doch nochmal einen Anruf, dass sie doch schon jetzt vorbeikommen würden. Somit trafen wir uns direkt in Fremantle und präsentierten somit erstmals unsere Bertha. Standardfloskelmäßig wollten sie sich wieder melden wenn sie eine Entscheidung getroffen hätten. Da Anna-Lena ja im Hostel am Arbeiten war und Julius auch zur Arbeit auf musste, fuhr ich die Bertha alleine zurück zum Parkplatz. Ein riskantes Manöver, da wir nach wie vor keine Versicherung hatten und der VAN nur sehr schwer einzublicken war.

Nachmittags habe ich mich dann mit Anna-Lena in der Stadt wiedergetroffen, wo wir in einer mehreren Stunden andauernde Aktion unsere Anzeigen auch in der Innenstadt und Northbridge aufhangen. Es gibt hier übrigens wieder Dominos und Pizza für $6.95. Lang ist es her 😉 Und das war nicht das Einzige was ich wiedergefunden habe.Als wir im Hostel „One World Backpackers“ (welches ich übrigens richtig toll fand auf dem ersten Blick) läuft uns doch tatsächlich die Aleks aus Darwin und Broome wieder über dem Weg. Und das war nicht die einzige. Auch die Italienerin Lisa und den Deutschen Christian aus Broome begegneten uns wieder in diesem Hostel. Da Anna-Lena am nächsten Tag nicht arbeiten musste, entschieden wir uns einen Lars/Anna-Lena Abend einzulegen. Da Julius ja arbeiten war hatten wir somit mal einen Abend für uns. Somit fuhr Anna-Lena mit mir zurück nach Fremantle, wo wir erst im OldShangai (ein Foodcourt) chinesisch aßen und dann in Bertha ein gemütliches Revival feierten, indem wir einfach mal wieder stundenlang über alles (machmal hätte ich mir in dem Moment gewünscht nicht über Alles zu reden :lol:) und jeden redeten. Highlight war aber eine Aktion von Anna-Lena am nächsten Morgen. Eigentlich sollte ich die hier nicht erzählen, aber ich fand es so witzig, dass ich nun einfach muss 😛 „Muss“ ist dann auch das richtige Stichwort 😉 Da wir in unmittelbarer Umgebung um unseren Van keine Toilette hatten, wollte Anna-Lena den Morgengang neben Bertha verrichten (so unter Frauen halt 😉 ). Ich war zwar nicht selber Zeuge, aber Anna-Lena hat es wohl geschafft ihren nackten Hintern genau indem Moment zu entblößen, als nur wenige Meter von ihr entfernt ein fremder Mann lang ging. Diesen hatte sie wohl übersehen *g* Schlecht für Anna-Lena. Gut für den Fremden 😉

[inspic=4759,left,fullscreen,150]Auch für diesen Morgen hatten sich Interessenten für Bertha angekündigt. Während ein Alex und eine Hannah noch auftauchten, liess uns eine Franzsösin hängen und tauchte nicht zum vereinbarten Zeitpunkt auf. Doofe Sache sowas, sonst hätten wir uns noch eher mit Scott treffen können. Scott?!?! Schon wieder ein neuer Name denkt ihr euch. Zu recht 😉 Aber diesmal ein speziellerr. Denn dieser gehört zu Julius seinen besten Freunden ( @Julius: 😛 ) und ist schon irgendwas weit über 40 Jahre denke ich 😉 Um es deutlicher auszusprechen: Scott ist ein Australier den Julius irgendwann auf seiner Reise mal kennengelernt hatte. Seitdem versuchte er permanent den Kontakt zu Julius zu halten. Warum auch immer 😉 Auf jedenfall lebte er zu diesem Zeitpunkt in Perth und lud Julius, aber auch Anna-Lena und mich ein, an dem Tag uns abzuholen und die Gegend ein wenig zu zeigen. Somit trafen wir uns schliesslich mit ihm und besichtigten ersten den Hafen in Fremantle und dann den Kings Park in Perth. Der Kings Park, der auch den botanischen Garten einschliesst, liegt auf einem Hügel von dem man einen fantastischen Platz auf die Skyline von Perth hat. Leider hatten wir das Wildflower Festival knapp verpasst, dennoch blühte der botanische Garten noch fantastisch. Fantastisch waren allerdings nicht die Ketchupbeutel die es bei meiner Pommesbestellung dabei kam. Denn die Technick diese zu öffnen war für mich neu, so dass der Ketchup nicht auf meinen Pommes, sondern auf meinem Shirt landete :-/

[inspic=4833,left,fullscreen,150]Später fuhren wir noch nördlich von Perth zum Yanchep National Park ($10 Eintritt pro Auto), ein kleiner aber feiner Park, mit einem See, Höhlen und Eukalyptusbäumen. In diesem See entdeckte ich meine ersten Longneckturtles. Im Arnhem Land hatte ich ja bereits darüber einiges erzählt bekommen, aber nun hatte ich welche direkt vor mir. Auch Koalas durfte ich mal wieder sehen, die in den zahlreichen Bäumen gelangweilt rumsaßen. Auch die Höhlen haben wir uns für 6.50 Dollar pro Person angeschaut (einschliesslich Kindergeschrei :roll:). Sind aber nicht der Rede wert wenn man die Dechenhöhle oder Atta-Höhle in Deutschland direkt vor der Tür hat. Ein tolles Erlebnis war dann aber noch die wilden Kängeruhs (manche mit Baby im Beutel), die einen so nah rankommen ließen wie nie zuvor.

Als Dank haben wir Scott abends noch zum BBQ (Burgers) in den Kings Park eingeladen, was aufgrund der zahlreichen Mücken vielleicht keine so tolle Idee war. Noch schlimmer waren da nur noch die betrunkenen Asiaten *g*. Perth im Dunkeln vom Hügel zu sehen war dafür ein spezielles Erlebnis.

Scott brachte uns dann noch zurück nach Fremantle, wo wir uns dafür entschieden diese Nacht noch nach Perth zu fahren. Zum einen ist es für die meisten Interessenten der Bertha einfacher zu uns zu kommen und zum anderen ist die Zeit des kostenlosen Bahnfahrens vorbei. Somit fuhren wir nach Perth um dort in der Brisbane Straße (direkt bei Northbridge) zu pennen. Zumindest ich und Julius. Anna-Lena hatte ja bekanntlich schon ihre Unterkunft im Hostel gefunden. Und als wir einparkten sprach uns auf einmal ein junges holländisches Päärchen bzgl. Bertha an. Wir hatten bereits telefonischen Kontakt gehabt und wollten uns die Tage eigentlich treffen und nun liefen wir uns durch Zufall über den Weg. Somit schauten sich die Beiden den Van schon an diesem Abend an. Am nächsten Morgen bekamen wir dann auch glatt eine SMS von den Beiden mit einem Angebot über $2000. Haben wollten wir laut Anzeige ja 3500 Dollar. Also ließen wir uns darauf ein uns auch mit weniger zu Frieden zu geben und schrieben den Beiden zurück, dass wir uns in der Mitte treffen könnten. Am Nachmittag bekamen wir aber bereits eine neue SMS von den Beiden, dass sie sich nun für einen anderen Wagen entschieden hätten. Die SMS erreichte Anna-Lena und mich genau in dem Moment als wir vom Department of Planning and Infrastructure zurückkamen. Wer sich noch an den Bericht erinnert in der wir die Bertha kauften, der wird auch noch wissen, dass sowohl der Verkäufer, als auch der Käufer ein Dokument an das Department of Planning und Infrastructre schicken müssen, welche dann ein weiteres Dokument an den Verkäufer schicken mit der Bestätigung und den Transfergebühren. Wir hatten den Brief aber nicht bekommen, worauf wir uns an diesem Tag aufmachten dies zu klären. Die Ursache des Problems war dann auch schnell gefunden (nachdem wir zuvor bestimmt eine Stunde warten mussten, also Bürokratie wie in Deutschland 😉 ). Anna-Lena hatte als Adresse ihre Travellers Contact Point Adresse in Sydney angegeben. Möchte man allerdings einen Wagen in Western Australian überschreiben muss man eine gültige Adresse in Western Australia angeben. Da wir aber nun schon vor Ort waren bezahlten wir die fälligen 95 Dollar und Anna-Lena war nun auch offiziell Eigentümer der Bertha 😉

Nun gehörte uns (oder besser Anna-Lena) zwar die Bertha, aber Loswerden wollten wir sie ja trotzdem.noch. Und nach der Absage der Holländer und ohne bisherige Rückmeldung von Alex/Hananh und dem australischen Päärchen, standen wir erstmal ohne weitere Interessenten da. Das war natürlich wieder frustrierend, dass ich mir irgendwann mal Luft machen musste. Leidtragender war wieder einmal Julius. Ich regte mich fürchterlich darüber aus, dass sich Julius nur um seine Jobsuche kümmerte, während ich nur damit beschäftigt bin Bertha zu verkaufen (Anzeigen aufhängen, Termine vereinbaren, Wagen präsentieren). Ich fühlte mich ein wenig im Stich gelassen. Schliesslich hätte ich mich auch gerne intensiver um einen Job gekümmert. Da kloppfte am späten Morgen ein Franzsose an der Tür der Bertha (wir hatten natürlich unsere Anzeige auf allen Seiten der Bertha angebracht) und erkundigte sich nach dem Van. Am späten Nachmittag tauchte er erneut mit seinem Bruder auf. Ohne sich den Van überhaupt mal genauer anzuschauen und ohne zu verhandeln signalisierten sie großes Interesse und waren so kurz davor den Wagen bereits zu nehmen, bis sie sich schliesslich doch noch Bedenkzeit einräumten. Wir hörten nie wieder von ihnen. Aber für wenige Minuten lebten wir in einer Traumwelt wo wir uns innerlich schon freuten eventuell mehr Geld für die Bertha zu bekommen als wir einst dafür gezahlt hatten. In der Zwischenzeit hatten sich aber Alex und Hannah wieder gemeldet. Sie hätten sich nun auch für Bertha entschieden, würden aber Bertha vorher von einem Mechaniker durchchecken lassen wollen. Würde dieser sein ok geben, würden sie Bertha für 2500 Dollar kaufen. Dieser Termin sollte Mittwoch sein. Abends bekam ich allerdings ne SMS, dass sie nicht an soviel Geld an einem Tag kommen. Somit verschoben wir den Termin auf Donnerstag und hatten somit ein wenig Puffer um vielleicht noch weitere Käufer zu finden.

Im Laufe des Dienstag hatten sich dann überraschend viele Leute gemeldet. Unser Terminkalender für Mittwoch war auf einmal richtig voll und ließ uns wieder besser in die Zukunft zu schauen. Morgens kamen zwei Taiwanäsen. Kurz darauf folgten drei deutsche Mädchen. Diese riefen uns auch wenige Minuten später schon wieder an. Wie Aleks und Hannah wollten sie auch den Wagen checken lassen und würden ihn dann kaufen wenn das ok kommen würde. Anna-Lena und ich trafen uns mit den dreien dann auch schon 2 Stunden später. Der Mechaniker war aber von unserer Bertha überhaupt nicht angetan. Zwar war gerade nichts Gravierendes kaputt, dennoch riet er den dreien aufgrund des Alters vom Kauf ab. Keiner wüsste wie lange ein solcher Motor noch mitmachen würde. Die Mädels zögerten zwar zunächst noch, hörten dann aber auf dem Mechaniker und gaben uns eine Absage.

[inspic=4838,right,fullscreen,150]Aber wir hatten noch weitere Chancen. Nächste Kandidaten waren sowohl zwei deutsche aus den neuen Bundesländer als auch zwei Mädels die Anna-Lena bereits aus ihrem Hostel kannte. Fast zeitgleich trafen auch Simone und Franz auf, ein Päärchen in den Mitte 30er. Und was sollen wir sagen. Die Beiden kauften ohne langes Zögern die Bertha für 3100 Dollar und das obwohl wir zu den Beiden so ehrlich waren wie zu keinem anderen Interessenten bevor. Wir erzählten ihnen davon, dass Bertha nicht mehr wirklich schnell ist. Das sie Schwierigkeiten hat anzuspringen wenn sie kalt ist. Wir berichteten von der Klappe die immer aufgeht, als auch von dem höheren Spritverbrauch. Selbst die Tatsache, dass der zweite Gang hin und wieder schwieriger reingeht, ließ die Beiden nicht abschrecken. Der Deal war perfekt und wir konnten unsere zahlreichen weitere Termine an diesem Tag canceln. Auch die Absage an Alex und Hannah fiel bei 600 Dollar mehr in der Tasche nun nicht mehr schwer 😉 Klar, dass wir den Deal sofort schriftlich aufsetzten. Das Geld und die Übergabe würden dann am folgenden Tag stattfinden.

Zur Feier des Tages gönnten wir uns alle Pizza und Bier. Julius hatte nun endlich auch einen permanten Job in einem Cafe gefunden und konnte so nicht lange an unserer Feier teilhaben. Somit lagen Anna-Lena und ich an diesem Abend allein in der Bertha. Bei offener Hinterklappe schauten wir einfach nur raus auf die Straße (die Leute hielten uns bestimmt für bekloppt) und genossen die letzten Stunden in der Bertha. Leider blieb es bei der guten Stimmung nicht. Nachdem Julius Feierabend hatte gingen wir zunächst in die Moon Bar und danach noch in die Mustang Bar, wo eine Liveband für gute Stimmung sorgte. Auch diesmal kann ich mich nicht erinnern, aber irgendwie bekamen uns Anna-Lena und ich wieder in die Wolle. Und das an einem solchen Tag :-/ Zwar hielt diesmal der Streit keine 24 Stunden an, aber…na ja kein aber 😉

Der 18.10.2008, etwas mehr als einem Monat nach unserem Kauf der Bertha, wird also in die Bertha Geschichte eingehen. Simone und Franz waren pünktlich um 10 Uhr da und somit konnte die Übergabe bei letzten Fotos stattfinden.

Eine Bertha geht wieder nicht auf Reisen: Teil 1: Fast in Perth!

Nun waren wir also auf den letzten Kilometern. Das sollte doch nun machbar sein heile durchzukommen. DACHTEN wir 😉

Also hier kommt das nächste Kapitel der endlosen Bertha will nicht mehr Geschichten 😉

Zunächst nahmen wir noch den ein oder anderen nicht erwähnenswerten Lookout mit, als auch Stops mit schönen Aussichten auf die Wildflower-Landschaft. Wir hatten uns mittlerweile dazu entschieden einen Campinplatz in Fremantle anzusteuern, einer Hafenstadt bei Perth von der wir schon einiges gehört hatten. Perth selbst bot in der Innenstadt nämlich keinen Campinplatz. Doch kurz vor Fremantle (wir sahen die Skyline von Perth schon vom Highway aus) wurde die Bertha langsamer und langsamer und langsamer und schliesslich kurz vor Fremantle passierte es dann. Wir stehen mitten in der Rush-Hour an einer vielbefahrenen Kreuzung und als Anna-Lena anfahren will, geht der Motor aus. Die ersten Versuche diesen wieder zu starten schlugen fehl. Hinter uns die Autofahrer die nervös werden. Erst nach einer weiteren Rotphase bekamen wir die Bertha wieder dazu weiterzufahren. In Kardinya, nur noch wenige Kilometer von Fremantle entfernt, haben wir dann Woolworth angefahren um nochmal unsere Vorräte aufzufüllen. Beim Versuch den Parkplatz zu verlassen ging allerdings nun gar nichts mehr. Merkwürdig war vor allem die Kupplung die viel zu leicht zu drücken ging. Gut das direkt nebenan ein KarMart war (da haben wir ja auch unsere Reifen gekauft gehabt) der gerade noch offen hatte. Denen war das Problem bekannt und man empfahl uns doch nochmal nach der Bremsflüssigkeit zu schauen. Gesagt getan. Und es war tatsächlich nichts mehr vorhanden. Also Bremsflüssigkeit gekauft. Aufgefüllt. Ein paar mal gepumpt, die Kupplung geht wieder schwerer und auf einmal sprang Bertha auch wieder an. Unsere Probleme hatten sich dadurch aber nicht aufgelöst. Bei jedem Versuch einen Gang höher zu schalten, war es wieder um die Bertha geschehen. KarMart hatte allerdings nun wirklich entgültig zu. Da wir sichtbar erkennen konnten, dass wir scheinbar ein Loch hatten aus dem die Bremsflüssigkeit tropfte. Somit trauten wir uns nicht mehr vom Parkplatz zu fahren und warteten auf den nächsten Morgen um noch einmal bei KarMart vorzutanzen.

Unser letzter Streit war bekanntlich ja schon einige Zeit. Somit sollte es an diesem Abend nun endlich mal wieder soweit sein. Diesmal zwischen mir und Anna-Lena. Warum und weshalb? Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung mehr. Irgendwas ganz banales. Irgendwas mit einem Herrn Sonnenklar, einem Rumänen der uns zulaberte *insider* 😉 Jedenfalls sollte die Situation zwischen Anna-Lena und mir in den nächsten 24 Stunden sehr stark angespannt sein.

Dennoch schafften wir es gemeinsam am nächsten Morgen die Bertha bei KarMart abzugeben. Darin haben wir ja mittlerweile Übung drin. Wir schafften es sogar uns zusammen ein Familienticket zu kaufen und mit dem Bus in die Innenstadt von Perth zu fahren. Dort marschierte ich aber wie ein blöder Gaul hinter den Beiden hinterher bis ich mich entschied doch meinen eigenen Weg zu gehen. Um 15 Uhr wollten wir uns dann wiedertreffen.

Die Zeit nutzte ich um erst einmal freies Wireless Internet für die nächste Zeit zu finden und wurde in der City Library auch fündig. Zwar nur mit einem ungesicherten Netz irgendwo im Gebäude welches nicht zur Library gehört. Aber das spielt ja auch keine Rolle. Und dann entdeckte ich das absolute Highlight in Perth. Da gehe ich zur Information Center und welches Plakat springt mir nur so förmlich ins Gesicht. „Rent“. „Rent“ das Musical, welches ich damals in New York am Broadway besuchen durfte und seit diesem Tag zu meinen absoluten Lieblingsmusicals zählt. Und im November soll es tatsächlich für rund 3 Wochen in Perth laufen. Aber auch andere Highlights würden meinen Aufenthalt in Perth in den nächsten Wochen versüßen. So zum Beispiel das RedBull AirRace, die PrideParade oder das Northbridge Festival.

Auf unserem Rückweg nach Kardinya bekamen wir dann den erlösenden Anruf von KarMart. Kaputt wäre die Clutch. Kostenpunkt wären 90 Dollar. Ein Schnäppchen für uns 😉 Schliesslich hatten wir schon damit spekuliert die Bertha eventuell gar nicht mehr verkaufen zu können und somit auch kein Geld mehr wiederzubekommen. Nun hatten wir also wieder eien halbwegs gesunde Bertha, die (wie sollte es anders sein) genau bei unserer Ankunft an der Werkstatt rausgefahren wird. Endlich konnten wir zu unseren Campingplatz „Fremantle Village“ (welcher den stolzen Preis von 40 Dollar kostete). Unser Ziel war erreicht.

Eine Bertha geht wieder auf Reisen: Teil 1: Pinnacles!

Also neuer Versuch. Anna-Lena und Julius haben sich erneut in Greenough restaurierte alte Gebäude angeschaut und ich habe mir das Geld abermals gestartetet. Es ist also so, als hätte der Sonntag nicht existiert 😉 Erwähnenswert bleiben auf jedenfall die Bäume auf diesem Streckenabschnitt die durch den Wind spekatkulär schräg in den Kronen gewachsen sind.

Unser letzter geplanter Halt vor Ende unserer Reise waren die Pinnancles im Nambung National Park. Nun nur noch 247 Kilometer nürdlich von Perth. Die Nacht vor Besuch des Parks verbrachten wir in Cervantes, dem Tor zu den Pinnacles. Hier fanden wir auch kalkige kalte (und langsam wurde es wirklich kalt) Duschen.

[inspic=4708,left,fullscreen,150]Am Dienstag des 9ten Oktobers wurden wir dann mit einem schönen Regenbogen geweckt. Das Wetter wurde nach und nach besser, so dass wir die Gelegenheit hatten lustige Bilder im Park zu machen (welchen wir übrigens zu Fuss machten, obwohl man mit dem Auto durchfahren kann). Die Pinnacles sind Kalksteinsäulen die wie Termitennester aussehen und zu tausenden teilweise meterhoch aus dem Wüstenboden hervorsteigen. Ziemlich cool waren auch Papageien die teilweise auf den Pinnacles saßen und uns sehr nah rankommen liessen.

Wir kamen zwar morgens wieder umsonst in den Park, aber anders als in Monkey Mia,waren die Verantwortlichen hier ein wenig schlauer und kassierten unser Geld beim Rausfahren 😉

Und damit geht eins meiner kürzesten Kapitel zu Ende 😉

Eine Bertha geht nicht mehr auf Reisen: Teil 2: Geraldton!

Da wir uns entschlossen hatten im Kalbarri National Park zu übernachten, hieß es für mich am Morgen früh aufstehen um die Weiterfahrt anzutreten, während die anderen Beiden weiterschliefen. Und was soll ich sagen: Die ersten Kilometer fuhr ich entlang an hunderten von Kängeruhs aber auch Kanninchen. Dies war selbst für mich nach 6 Monaten leben und reisen mit Beuteltieren ein ganz spezielles Erlebnis. Und ich konnte es auch genießen (mehr schlecht als recht *g*) den die ersten Minuten fuhr die gute Bertha nur im ersten Gang. Sobald man in den zweiten schaltete war Sense. Sie fuhr zwar wieder, aber gesund war sie noch lange nicht. Das merkte man vor allem an diesem Tag. Denn man merkte nicht nur an den Wildblumen dass wir dem Süden näher kamen. Es wurde nun auch nach und nach hügeliger. Somit hieß es: Rauf mit unter 50km/h und das teilweise deutlich. Runter ging es dafür umso schneller 😉 Und dann das Higlight *g*

Ich fuhr also wieder einmal einen Hügel rauf und hatte bereits eine riesige Autoschlange hinter mir. Allem voran ein Truck der bereits drängelte. Anna-Lena und Julius lagen noch hinten im Bett. Waren aber immerhin nun schon wach. Endlich kam eine Passing oder auch Overtaking-Lane. Das heißt, die Straße bekam eine zweite Spur damit langsamere Fahrzeuge überholt werden können. Und da hörte ich auf einmal ein riesiges Geschrei verbunden mit einem Lachen aus dem hinteren Bereich unseres VAN. Ein Blick in den Innenspiegel verriet mir: Die Hecklappe war offen. Lange hatte sie gehalten nachdem ich sie vor einiger Zeit mal versucht habe mit Tape zu fixen. Nun aber war sie wieder da. Und das Mitten in einer gefährlichen Kurve auf dem Highway. Und das Beste: Eine Autoschlange dahinter die gerade zum Überholen ansetzt und im Kofferraum zwei Deutsche die im Bett liegend die Köpfe rausstrecken 😆 Ich hoffe man kann sich die Situation bildlich vorstellen 😉

[inspic=4625,right,fullscreen,150]Nach diesem Moment aus Schock und Galgenhumor erreichten wir dann mit einem Kraftakt Geraldton und dessen Information Center. Nun waren es nur noch 424 Kilometer bis nach Perth. In Geraldton gönnte sich Anna-Lena endlich eine neue Digitalkamera und Julius fand endlich seine langersehnte Sonnenbrille. Da es an diesem Tag (und nur an diesem Tag) möglich war die Leeuwin II, ein 55 Meter langes altes Segelschiff zu besichtigen (dies hatten wir am Information Point erfahren), nutzten wir auch diese Möglichkeit. Nach einem Akt des Suchens (wir sind bestimmt dreimal hin und her gefahren) gelangen wir schliesslich zu dem Boot. Die Tour war eigentlich realtiv cool, da wir sogar die Möglichkeit geboten bekamen auf den Mast zu klettern. Einer Kraftprobe zuvor vorausgesetzt. Ansonsten erinnert mich die Leeuwin II stark an die gute alte British Defender mit der ich vor rund 4 Monaten auf den Whitesunday Islands gesegelt bin. Ich wäre super gerne auch auf diesem Segelschiff gereist, aber die Kosten hierfür hätten mein Budget leider um einiges übertroffen.

Am Nachmittag haben wir noch eine Parade in der Stadt mitgenommen. Sogar eine deutsche Gruppe war dabei. Oder sagen wir mal eher bayrische 😉 Keine Ahnung warum die ganze Welt mit Deutschland immer Lederhosen, Oktoberfest, Schwarzwald und Kuckucksuhren verbindet 🙄 Ansonsten war die Parade aber eher ein Schaulaufen sämtlicher Organisationen der Stadt. Feuerwehr, Polizei, Schulen und so weiter. Wir versüßten uns die Zeit mit Fish & Chips für den Schnäppchenpreis von 4 Dollar.

[inspic=4646,left,fullscreen,150]Auf der Suche nach einer Unterkunft südlich von Geraldton kamen wir noch an riesigen Sanddünen vorbei. Klar dass wir dort auch nochmal anhielten und uns ein wenig austobten. Wir wurden sogar Zeuge von jugendlilchem Leichtsinn, als eine Gruppe Jugendlicher meinte die Sanddünen mit ihrem Wagen befahren zu müssen. Wer weiß. Vielleicht versuchen sie heute noch aus dem Sand rauszukommen 😉

[inspic=4665,right,fullscreen,150]Eine passende Unterkunft für diese Nacht zu finden stellte sich als schwierig raus. Letztendich pennten wir irgendwo hinter einem Kieshaufen bei Greenough, welches vor allem aufgrund für australische Verhältnisse recht alten Fachwerkhäusern bekannt ist. Diese wollte Julius am nächsten Tag besichtigen. Leider kam es wieder einmal nicht soweit. Um kein weiteres Risiko einzugehen, kontrollierte Julius an diesem Morgen den Ölstand. Ein Job den ich zuvor immer erledigt hatte. Kein Wunder also dass auf einmal etwas schief laufen musste 😛 Denn der gute Julius hatte auf einmal nicht nur den Ölmessstab in der Hand, sondern gleich den ganzen Container wo der Messstab normalerweise reingehört :-/ Da standen wir also wieder einmal. Gerade glücklich, dass es weitergehen konnte und nun schon wieder mit dem nächsten Problem. Wir versuchten bestimmt 2 Stunden lang das Problem wieder zu lösen, aber wir konnten auf Teufel komm raus die Stelle nicht wieder finden, wo der Stab wieder reingehört. Und dazu wimmelte es nur wieder so vor Fliegen die einen nervend. Und als wenn das nicht genug wäre, habe ich mir mein T-Shirt so sehr mit Öl beschmirrt, dass es höchstens noch als Arbeitsshirt geeignet wäre. Die Nerven von uns allen lagen mal wieder blank. Irgendwann entschieden wir uns dafür die Reise weiter fortzusetzen und in Dongara etwas weiter südlich nach Hilfe zu suchen.

Da wir ohnehin schon auf der Fahrt waren, hielten wir für Julius noch am Pioneer Museum, einem Nachbau eines Farmhauses aus den 1860ern Jahren. Mich interessierte dies eher weniger, da ich denke, dass wir in Deutschland diesbzgl. besser ausgestattet sind. So zum Bispiel im Freilichtmuseum in Hagen. So sparte ich mir das Geld und kümmerte mich lieber wieder um unsere Bertha, deren Motorraum schon besorgniserregend feucht war. Wir sind zunächst noch ein paar Kilometer weiter südlich gefahren, bevor wir uns entschieden doch zurück nach Geraldton zu fahren was nach wie vor näher war. Blöd nur, dass Sonntag war und somit keine Chance auf einen Mechaniker bestand. Somit verbrachten wir den Tag in der Bibliothek wo kostenlos Wireless Internet zur Verfügung stand. Und so allem übel setzte im Laufe des Abends auch noch richtig starker Regen ein. Dies bekam vor allem Anna-Lena zu spüren die meinte noch in einer halboffenen Telefonzelle telefonieren zu müssen. So kam sie zu später Stunde zur Bertha zurück nur um ihren kalten Körper an uns in der warmen Höhle schlafenden Travelkumpanen reiben zu müssen. Pfui 😛

Bereits am Sonntag hatte ich im Internet einige Mechaniker in Geraldton ausfindig gemacht, die wir nun an diesem Montagmorgen anriefen. Beim zweiten Anruf durften wir dann auch gleich vorbeikommen. Allerdings einfacher als gesagt. Der direkte Weg führte über einen doch sehr steilen Anstieg. Zuviel für die Bertha. Wir kamen ungelogen diesen Berg nicht rauf. 😆 Über einen Unweg schafften wir es dann doch zu unserem Held bei „Auto Pit Stop“ in der Pass Street (die haben sich diese Werbung durchaus verdient). Denn dieser schnappte sich einen Spiegel, fand das gesuchte Loch und das erste Problem war gelöst. Gleichzeitig drückte er unsere Zündkerzen wieder richtig rein. Vielleicht würde die Bertha ja jetzt wieder besser anspringen. Und das tollste an der ganzen Sache: Der Mechaniker verlangte noch nicht einmal einen Cent von uns.

Eine Bertha geht nicht mehr auf Reisen: Teil 1: Kalbarri!

Kalbarri, nur noch 591 Kilometer von unserem Endziel Perth entfernt, ist letztendlich nur ein weiterer Ort an der Küste. Viel interessanter ist da schon der Kalbarri National Park sein, der unter anderem mit der Nature’s Window trumpfen kann. Das Nature’s Window ist ein Loch in einem Felsen, dass einem eine wunderbare Sicht auf die darunter liegende Schlucht gewehrt. Auch die Aussichtspunkte Hawk’s Head und Ross Graham sollen absolut sehenswert sein glaubt man den diversen Touristenbroschüren. Und dann gibt es südlich der Stadt auch noch eine Küstenlandschaft mit zahlreichen Attraktionen.

Klingt also nach einer weiteren tollen Sache, gell? Tut es für mich auch. Ob es wirklich so ist werde ich wohl nie erfahren 😉 Denn als wir so Richtung Kalbarri National Park fuhren, hörten wir bereits ein sehr auffallendes Klappern an unserer reizenden Bertha, ohne aber lokalisieren zu können wo dieses exakt herkam. Also bezahlten wir erst einmal unsere 10 Dollar um den im landesinneren befindlichen Teil des Parks betreten (eher befahren *g*) zu können (dort liegen Nature’s Window, Hawk’s Head und Ross Graham). Und kaum hatten wir den Umschlag mit den 10 Dollar eingeschmissen und fuhren weiter, da dauerte es keine 20 Meter als dieses vorher schon wahrgenommen Geräusch nun angsteinflösend laut war. Wir hielten unverzüglich an um den Ursachen auf den Grund zu gehen. Und auch wenn wir das Problem nicht finden konnten, so waren wir uns aber nun zumindest sicher, dass es im hinteren Bereich des Vans zu finden ist. Somit war es vermutlich zumindest nichts am Motor, da sich dieser in unserer Bertha direkt unter den Vordersitzen befindet.Voller Panik haben wir auch noch vorbeifahrende Autofahrer angehalten. Aber auch diese konnten uns nicht helfen. Also war totaler Rückzug angesagt. Wir verließen den Nationalpark umgehend und fuhren Schritt für Schritt nach Kalbarri, welches noch rund 11 Kilometer entfernt war. Unsere Panik wurde mit jedem Kilometer größer. Wir hielten auch immer wieder am Straßenrand und machten es letztendlich tatsächlich bis Kalabarri. Und just in dem Moment als wir auf dem Parkplatz fuhren, bemerkten wir eine relativ große Rauchentwirklicklung am rechten Hinterrad. So sah es kurz danach aus:

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Man beachte den Kommentar von Julius, der sich darüber freut endlich wieder Handyempfang zu haben 😉 Dazu muss man nichts sagen 🙄

[inspic=4580,left,fullscreen,150]Wir hatten also nun tatsächlich ein großes Problem. Oder besser: Unsere Bertha hatte ein großes Problem :-/ Unsere Reise war zumindest erstmal beendet und die Angst, dass die Bertha ganz im Eimer ist, war nun bei ihren 26 Jahren nicht unwahrscheinlich. Ein junge Dame aus dem sich auf der anderen Seite befindlichen Restaurant hatte unsere Rauchentwicklung ebenfalls entdeckt und kam uns gleich mit einer Telefonnummer der örtlichen Autowerkstatt „Kalbarri Auto Center“ entgegen. Da es uns zu teuer war einen Mechaniker anzufordern warteten wir ein paar Minuten ab bis sich die Bertha abgekühlt hatte und fuhren dann den letzten Kilometer (vielleicht mögen es auch zwei gewesen sein 😉 ) bis zu der Werkstatt. Diese hatten aber erstmal überhaupt kein Verständnis für unsere Bertha. So bekamen wir eher hämisches Grinsen entegegengebracht dass wir uns einen so alten Van zugelegt hatten. Dennoch half man uns schließlich aus und fand auch die Ursache. Glücklicherweise war erst Donnerstag, so dass das benötigte Teil bestellt werden konnte und noch am Freitag eintreffen würde. Wo aber nun übernachten? Mit ein bisschen Nerven durften wir uns schliesslich auf dem zur Autowerkstatt befindlichen Schrottplatz niederlassen. Unserem eigenen Tor eingeschlossen 😉 Wo hatte ich schon überall geschlafen. Im Zelt, Im Auto, in Dorms, unter freiem Sternenhimmel, im Wald, am Strand, aufm Boot, an Klippen. Aber auf einem Schrottplatz?!?! Das war tatsächlich eine Premiere 🙂 Die drei Fragezeichen und die Bertha 🙂

Wir hatten schnell gelernt sich gerade in solchen Stresssituationen untereinander aus dem Weg zu gehen und so verbrachte jeder den Nachmittag auf seine Art und Weise. Da wir nun schon in Kalabarri waren, könnten wir aber auch mal ausgehen dachten wir uns. Ein wenig von den Gedanken um das Geld wegkommen. Also ging es Abends in eine Kneipe der Stadt. Leider war dort nicht wirklich viel los. Nur Anna-Lena hatte scheinbar ihren Spaß. Während Julius und ich (mir ging es gar nicht gut) eher gelangweilt in der Ecke standen, trank Anna-Lena fleissig einen nach dem anderen und legte ein Tanz nach dem nächsten auf der Tanzfläche hin. Wie ätzend betrunkenen Menschen zuzuschauen 😛

Freitagmorgen haben wir brav die Bertha abgegeben und dann gelangweilt in der Stadt bzw. am Strand gewartet. Aber wie bereits in Karratha bekamen wir erstmal wieder keinen verprochenen Anruf sobald Bertha fertig ist. Nachdem wir nach Mittag immer noch nichts gehört hatten sind wir kurzerhand zur Werkstatt zurückgelaufen. Langweilen können wir auch dort 😉 Und just in dem Moment wo wir um die Ecke kommen, kommt auch die Bertha auf einer Probefahrt aus der Werkstatt gefahren. Sie fuhr scheinbar und von einem Geräusch war nichts mehr zu hören. Gute Nachrichten 🙂 Gekostet hat uns der Spaß am Ende…ja wie viel eigentlich? @Julius/Anna: Kann sich von Euch noch erinnern oder hat sogar noch die Rechung?

Nun konnten wir also unsere Reise fortsetzen. Power hatte die gute Dame zwar nach wie vor nicht (auch wenn wir uns dies zu Beginn erstmal einredeten), aber das war uns auch egal. Sie fuhr wieder und wir hatten wieder berechtigte Hoffnungen am Ende den Van wieder verkaufen zu können. Das einzige was wir uns schworen war nun nach Perth ohne größeren Abstecher durchzufahren. Wer weiß wann das nächste Unheil naht 😉

Also liessen wir den nördlichen Teil des Kalbarri National Park aus und besichtigten nun die Küstenlandschaft des Parks. Und diese war toll. So stelle ich mir dann auch die berühmte Great Ocean Road zwischen Melbourne und Adelaide vor. Wir hielten an verschiedenen Felsformationen an die so tolle namen trugen wie Red Bluff, Eagle Gorge, Shell House und so weiter. Einen größeren Stop legten wir am Mushroom Rock ein, dem sich der Mushroom Walk anschloss, einem rund 1.5 Km langen Loop entlang des Küstenabschnitt, der entlang an tollen Felsformationen, Wildblumen und zahlreichen Krebsen führte. Dooferweise war ich ein wenig unaufmerksam und stoß mir den Zeh an. Das Ergebnis war dann folgendes:

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Zu guter Schluss ging es noch zur Island Rock und zur Natural Bridge. Weitere Felsformationen. Das Bemerkenswerte: Seit Monaten zog es mal wieder zu. Ich wusste gar nicht mehr wie so was aussieht. Aber da waren tatsächlich Wolken. In der Hoffnung trotzdem noch einen wunderschönen Sonnenuntergang erleben zu können, blieben wir für die Nacht dort und erlebten fantastische letzte Sonnenstrahlen durch die Wolkenlücken.

Eine Bertha geht auf Reisen: Teil 4: Auf nach Shark Bay!

Es wurde deutlich merklich, dass wir uns langsam in Richtung Süden begaben. Auf unserem Weg tauchten nun die ersten gelben Wildblumen auf. Es war ja Frühling in Australien und gerade der Südwesten Australiens ist geradezu berühmt für seine tausenden von verschiedenen Wildblumen. Und nun begann, dass wir einen ersten Vorgeschmack erhielten.

[inspic=4453,left,fullscreen,150]Nachdem wir in dieser Nacht einen weiteren 24 Stunden Rastplatz (man sieht, die Westküste ist damit nur nahezu super ausgestattet) hinter uns gelassen hatten und uns auf dem Weg nach Carvavon machten (einer rund 7000 großen Community), legten wir noch einen rund 100 Kilometer langen Umweg zu den Blowholes hin. Es sollte sich lohnen. Für mich waren es ohnehin die ersten Blowholes die ich zu Gesicht bekam und dann gleich so beeindruckende. Das Wasser spritzte aus den Felsvorsprüngen nur so Meterhoch in den Himmel und zischte dabei teilweise so laut, dass man zusammenschrag. Auch die sich nur wenige Minuten Fußmarsch befindliche Lagune war ihr Besuch wert. Leider war der Wind auch weiterhin so kalt, dass sich ein längerer Besuch nicht anbot.

Was wir nicht wussten war, dass an diesem Tag Feiertag war. Queens Birthday nannte sich das ganze. So kamen wir in Carnavon an, wo wir eigentlich unsere Bertha mal checken lassen wollten. Denn das Problem, dass sie uns immer ausging, nahm von Tag zu Tag zu. Auch verlor sie nach und nach spürbar an Power. Tja. Und nun war Feiertag und wir hatten erstmal wieder keine Chance. Nachdem wir die Stadt erkundet hatten wurde es Zeit nach längerer Zeit mal wieder unsere Essensvorräte bei Woolworth aufzufrischen. Unsere Gesamtkosten stiegen damit schon auf nun $700 für jeden. Auf dem Weg zum Strand war die Bertha dann auf einmal so schlecht, dass die Entscheidung fiel diese Nacht in Carnavon zu bleiben und am nächsten Tag ein Mechaniker aufzusuchen. Wie in Point Samons (wo uns die Mücken einholten) wollten wir uns an diesem Abend mal wieder ein Festessen gönnen. Würstchen, Salat und Kartoffelbrei hatten wir besorgt. Und wieder machte uns die Natur einen Strich durch die Rechnung. Diesmal war es der Wind, der uns doch erhebliche Schwierigkeiten machte den BBQ zu benutzen, geschweige davon am Tisch zu essen. Also waren wir relativ früh im Inneren der Bertha und ich nutzte den Abend ein SMS-Marathon einzulegen, indem ich quasi nahezu allen meinen Australienbekanntschaften mal Grüße da lies. Während ich und Anna-Lena uns ein paar Biere gönnten, war es Julius seine Aufgabe die Bertha später umzuparken und uns einen schönen Schlafplatz zu besorgen 🙂 Auch wenn er meinte doch recht schräg eingeparkt zu haben, machte er seinen Job doch ganz gut 😉

Am nächsten Tag bin ich als Erster recht früh raus. Verspürte ich doch den Drang unbedingt eine Toilette zu finden. Solche wichtigen Details darf man Euch ja schliesslich nicht vorenthalten *g* Jedenfalls hatte ich die Möglichkeit dabei die Stadt ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen. Zurück am Wagen schliefen Julius und Anna-Lena immer noch, so dass ich mir die Bertha schnappte und schon mal zurück zum Strand fuhr. Oder zumindest versuchte. Die Bertha ging immer wieder aus und nun leuchtete auch nur die „Break“-Lampe andauernd. Unser Versuch dann einen Termin bei einem Mechaniker zu finden verlief dann allerdings weniger erfreuchlich. Es gab genau zwei Werkstätten und beide konnten uns in den nächsten 3 Tagen keinen Termin anbieten. Also kauften wir lediglich Bremsflüssigkeit um eventuell das Problem mit der Warnlampe in den Griff zu bekommen. Außerdem entschieden wir uns noch unsere Windschutzscheibe nun endlich fixen zu lassen. Wir hatten die Tage wieder mal einen Steinschlag abbekommen und unsere Sorgen, dass die Scheibe die Tage tatsächlich mal in unsere Gesicht landen würde, war mittlerweile so groß, dass wir diese 90 Dollar dann doch lieber investierten. Aber trotz aller Macken: Sie fuhr noch die Bertha. Mehr schlecht als recht. Aber sie fuhr.

Noch mit einem neuen Vorrat an Bier (30er Kasten VB Midstrengh) ging es schliesslich dann doch mit einer kränklenden Bertha weiter nach Shark Bay, einer weiteren Halbinsel die einen 130 Km langen Umweg erfordert. Einziger Stop auf diesem Weg war ein Lookout auf einem Felsen wo man inprinzip ins Nix schaut. Man könnte das Nix auch gut sehen, würden einem nicht mal wieder Tausende, wenn nicht Millionen von Fliegen die Sicht versperren. Diese Fliegen sind mittlerweile richtig zur Pest geworden.

Shark Bay war dann mal wieder richtig beeindruckend. Man fährt die Straße Richtung Monkey Mia (wo ich später noch ein paar Worte zu verlieren werden) und sieht sowohl rechts als auch links von sich nur Wasser mit teils beeindruckenden Klippen und Stränden. Und so stellten wir uns an diesem Abend auch direkt auf dem Parkplatz einer solchen Klippe hin und übernachteten kurzerhand da. Leider tilgte ich an diesem Abend schon meine Biervorräte, hatte ich doch zuvor leider eine Wette verloren und musste den Größtenteil meiner Biere an Anna-Lena abtreten.

Und jetzt @Anna-Lena: Um was ging es denn damals? Ich kann mich leider nicht mehr erinnern :-/

Mittwochmorgen hat sich Anna-Lena bereit erklärt wieder einmal früh aufzustehen und uns noch Monkey Mia zu fahren. So konnten wir die Gefahr vom Ranger geweckt zu werden ausweichen. Diese Strategie setzen wir in den nächsten Tagen fort. Jeden Morgen stand ein anderer von uns früher auf und fuhr uns aus der Gefahrenzone. Und noch ein Vorteil hatte dies diesen Morgen. Normalerweise kostet Monkey Mia Eintritt. Da wir aber bereits so früh in dieses Strand-Resort fuhren, war noch niemand an den Kassen tätig, so dass wir das Glück hatten, die Attration Monkey Mia’s gratis zu genießen.

[inspic=4513,right,fullscreen,150]Und was für eine Attraktion wäre das nun? Nun ja. Monkey Mia ist dafür berühmt, dass hier täglich wilde Delphine an den Strand kommen und dort gefüttert werden können. Ich war davon allerdings total enttäuscht. Die Delphine waren zwar tatsächlich da, aber was da für ein Massentourismus hintersteckte erschreckte mich schon sehr. Da fand ich es wesentlich beeindruckender die zahlreichen Pelikane die von den meisten Touristen nicht beachtet wurden, zu beobachten. Voll witzig wie diese laufen *g* Wie klein die Welt nun mal ist hat Julius doch glatt durch Zufall am Strand Leute aus seiner Heimatstadt Hildesheim getroffen. Da diese dort in einem Hostel untergebracht waren mit eigenem Badezimmer, hatten wir somit die Möglichkeit noch eine kostenlose Dusche abzustauben was wir dann auch glatt mal machten, bevor wir Monkey Mia wieder verließen.

[inspic=4561,left,fullscreen,150]Auf dem Weg zurück konnten Julius und ich dann das sehen was wir am Morgen bei der Hinfahrt verpasst hatten. So zum Beispiel die Little Lagon eine wieder mal türkisblaue Lagune. Leider ging es Anna-Lena an diesem Tage nicht so gut (vielleicht schwanger oder so 😛 ), so dass Julius und ich viele der nun folgenden Attraktionen alleine besichtigten, während die gute Anna-Lena in der Bertha schlief. Nach der Litte Lagon ging es nach Denham (wir befinden uns immer noch in Shark Bay), der westlichsten Stadt Australiens und ein wirklich schöner kleiner Ort mit viel Charme. Hat mir wesentlich besser gefallen als Coral Bay. Nächster Höhepunkt war dann Shell Beach. Ein langer Strand der nur aus kleinen weißen Muscheln besteht die sich stellenweise 10 Meter tief stapeln. Julius und ich hatten unseren Spaß da drin 🙂

Letzten Halt den wir eigentlich einlegen wollten war Hamelin Pool, einem Meeres-Reservat mit Kolonien von Stromatolithen. Stromatolithen sind nichts anderes als Kalkablagerungen die nach oben wachsen. Doch bevor wir diese erreichen konnten wurden wir Zeuge davon welchen Unheil Tiere anrichten können die über die Straße rennen. Wir kamen um eine Kurve gefahren (Bertha war übrigens gerade gut drauf und mit Rückenwind und Berg ab knackten wir zum erstenmal die 100km/h) und plötzlich steht da ein junges Mädel mit einem vorne total demolierten Auto am Straßenrand. Neben ihr liegt ein Emu der noch am Zucken ist. Ich hätte nie gedacht, dass ein Auto so einen Schaden davonträgt wenn man einen Emu erwischt. Der Wagen war quasi totalschaden. Also boten wir der jungen Dame an sie zum nächsten Roadhouse mitzunehmen indem sie ohnehin am arbeiten war. Wir stoppten auf dem Weg noch schnell an den Stromatolithen und lieferten sie und ihren Hund schliesslich ab.

Und da wir schon am Roadhouse waren, wollten wir auch schnell noch unsere Gasflasche auffüllen, die seit dem Morgen alle war (Julius und Anna-Lena gönnten sich jeden Morgen nen Kaffee). Problem war nur, dass keiner von uns wusste wie die Gasflasche (die sich im Kofferraum befand) überhaupt abgeschraubt wird 😉 Schliesslich meinte der ach so tolle Lars die richtige Mutter gefunden zu haben. Nächstes Problem: Wir hatten keine passenden Werkzeuge. Auch die Leute vom Roadhouse konnten uns nicht aushelfen. Da kam gerade ein älteres deutsches Päärchen zum richtigen Zeitpunkt. Sie konnten uns mit Werkzeug aushelfen und so hatten wir für 14 Dollar wieder eine volle Ladung Gas die vermutlich wieder wochenlang halten würde und dafür sorgte dass wir an diesem Abend nicht verhungern mussten.